Donnerstag, 10. Juli 2014

Drei Nüsse für #Girlbosses


Beim stöbern auf einer meiner Lieblingsblogs, das amazed mag aus München, stiess ich mal wieder auf tolle Ideen - in diesem Falle Literatur-Inputs. Seit ein paar Wochen kursieren die kürzlich veröffentlichten Bücher #Girlboss von Nasty-Gal Gründerin Sophia Amoruso sowie Stand Up - Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene durch die Blogosphäre. Dass Feminismus sein negatives Image loswerden muss und auch heute noch immer sehr von Nöten ist, liegt eigentlich auf der Hand. Nichts desto trotz scheinen sich viele dieser Tatsache nicht bewusst zu sein. Diese Bücher - auch wenn ich noch nicht ganz durch bin - können genau dafür einen wichtigen Beitrag leisten.

Ich finde Sophia Amoruso, ihren Stil sowie Nasty Gal, der von ihr gegründete Online-Shop, einfach grossartig. Sie bringt moderne, feministische Weiblichkeit auf den Punkt: Es darf sexy und pink sein, kann aber trotzdem ernst genommen werden und erfolgreich sein. Und die Zahlen von Nasty Gal dürften für sich sprechen: Der über 100 Millionen schwere Online-Fashion-Retailer beschäftigt mittlerweile mehr als 350 Mitarbeiter und gehört aktuell zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen. Pandodaily beschreibt den Stil des Online-Shops - der natürlich auch nicht ganz unähnlich dem Stil der Gründerin ist - sehr treffen: "Nasty Gal is that gap between total dork and together, rich cheerleader where the bulk of girls who want to think for themselves but also be cool and accepted live." Eine Lobeshymne wird auf Prunk, Glitter und Trash gesungen - und zwar so gekonnt ironisch, dass die Aussage unglaublich kräftig wird.  

Jungautorin Julia Korbik macht mit Stand Up - Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene zuerst einmal klar, für wen Feminismus heute eigentlich sein soll: Es geht längst nicht mehr nur um die Frau. Betroffen sind alle, gehen tust um neue Formen des Zusammenlebens, andere Werte und Ziele. Dass unser heutiges Marktsystem und das Streben nach immer mehr, Geld und Reichtum uns krank macht, das zeigen ganz plakativ gesagt die immer häufigeren Burn-Outs etc. Auch wenn Korbik in ihrem ersten Buch Feminismus bei Adam&Eva anfängt zu erklären, so ist doch genau diese Einfachheit gut, findet doch damit jeder einen Zugang. Ihr Credo "Was du brauchst, ist Feminismus", kann ich nur vollends unterstützen. Worums am Ende geht, ist Freiheit.

Die dritte Nuss, die ich Girlbosses ans Herzen legen kann, ist Fleischmarkt von der britischen Agro-Autorin Laurie Penny. Mit ihrem Blog Penny Red schrieb sich die Jungautorin im Nu in die Herzen junger Frauen, Weltverbesserer und Querdenker. In ihrem Buch Fleischmarkt, das 2012 erschien, versucht sie einige der Strategien aufzuzeigen, mit denen Frauenkörper im heutigen Kapitalismus entmachtet und kontrolliert werden. Das Werk ist ein Stück feministischer Dialektik, das den Körper der Frau als sexuellen Stützpunkt des kapitalistischen Kannibalismus offenlegt.

Well then, macht euch ans Lesen, meine Lieben!



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