Dienstag, 7. Januar 2014

Zuckersüss verdorbener Elektro-Pop


Es fühlt sich an, wie ein Tauchgang durch ein Meer von Kaugummi-Blasen oder ein Dahinsegeln auf rosaroten Zuckerwatte-Wolken. Petite Meller macht Elektro-Pop, der so zuckersüss ist, dass selbst das grösste Anti-Girlie in rosarote Sphären abheben möchte… Doch wer genau hinhört, bemerkt die Brüche, die Ecken und Kanten, welche gekonnt dosiert eingebaut werden. Genau die sind es nämlich, welche die völlig überzeichnete und kalkulierte Lolita-Attitüde ertragbar machen, ja sogar begrüssen.

Die Französische Singer-Songwriterin beschreibt ihren Stil selbst als Nuvo-Jazzy Pop, gesungen wird mit einer engelhaften und kindlichen Stimme in Englisch und Französisch. Ihre neuste Single "Backpack" (Videoclip ganz unten) erschien im letzten August. Für ihr erstes Soloprojekt arbeitete sie bereits mit Hurt und Mark Ronson. Auch ihr Model-Talent bewies die Blondine u.a. für das "Jalouse" Magazine und die "Vogue".

Ihre Bildsprache begeisterte mich umgehend. Von Pastelltönen dominiert, wird mit Mädchen-Klischees und High Fashion gespielt. Eine postmoderne Hommage an Diven vergangener Tage wie Mia Farrow und Brigitte Bardot. Auch da die gekonnten Brüche: Mal posiert sie zuckersüss in Rüschen-Badekleid vor einer vierköpfigen Boy-Gang, mal raucht sie an einem lauen Sommertag in einer idyllischen Bootsszene cool und lässig und mit einem leicht verdorbenen Blick eine Zigarette, im Song "PC" schmeisst sie mit Worten wie "Pussy Cocaine" um sich.

Wie gefällt euch Petite Mellers Stil und Musik?









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