Montag, 10. Februar 2014

A master piece of pop culture: Wes Anderson's "The Grand Budapest Hotel"


 Seit letzten Donnerstag herrscht in Berlin Ausnahmezustand und Stars und Sternchen werden gesichtet: Es ist wiedermal Zeit für die alljährliche Berlinale. So stellten wir uns denn gleich letzten Montag, als der Ticketkauf begann, in die Schlange. Die geschlagenen zwei Stunden des Wartens lohnten sich dennoch, ergatterten wir doch einige der letzten Tickets für den begehrten und nominierten Eröffnungsfilm "The Grand Budapest Hotel" von Wes Anderson (allerdings nicht für die 1. Vorstellung).

Seit geraumer Zeit bin ich ein grosser Wes Anderson Fan, schreibt er doch mit seinen Filmen moderne Märchen die zum träumen verführen, mit einer einzigartigen und atemberaubenden Ästhetik. Bis ins kleinste Detail wird jede Aufnahme und jedes Bild geplant und erscheint am Ende als Kunstwerk. Die meisten Momentaufnahmen könnte man sich glatt als Gemälde ins Wohnzimmer hängen. Sein Inszenierungsstil ist mittlerweile zur Marke avanciert. Seine Storys, Settings und Figuren sind meist etwas schräg und abgedreht, doch genau das macht seine Filme so charmant und auch belustigend. Sein trockener und teilweise kindlicher Humor sowie seine typische Bildsprache begeistern mich immer wieder! So auch in seinem neusten Werk "The Grand Budapest Hotel". Die Farbe Rosa (die ja übrigens auch Trendfarbe des Frühlings ist, was Wes scheinbar schon vorhergesehen hatte) ziert nicht nur das offizielle Plakat, sondern bildet eine Art roter Faden in der Bildsprache des Films. Immer wieder finden sich rosafarbene Elemente, die wohl die Krönung in den fabelhaften Confiserie-Kreationen von Mendl's, gefertigt von der zauberhaften Agatha (Saoirse Ronan), finden. Die cupcakteartigen Türmchen lassen sogar harte Häftlinge dahinschmelzen…

Auch die Besetzung hat es in sich. Anderson arbeitet bekanntlich immer wieder mit denselben Schauspielern. So auch in seinem neusten Streifen, sind doch seine Lieblinge Jason Schwartzmann, Adrien Brody, Owen Wilson und Bill Murray mit von der Partie. Diese gehören schon fast zum Inventar und sind auch in meinem Lieblingsfilm des Regisseurs, "The Darjeeling Limited", vor der Linse zu sehen. Aber auch Ralph Fiennes, Jude Law, Tilda Swinton, Edward Norton und F. Murray Abraham konnte der Kultregisseur für sein Meisterwerk gewinnen.

Mit gezeichneten Einschüben, wunderschönen Bildern und einem tollen Soundtrack schafft es Anderson einmal mehr, ein modernes Märchen zu erzählen. Geträumt wird von alten Zeiten, wo die kleinen Gesten, Liebkosungen und Höflichkeiten noch an der Tagesordnung zu liegen scheinen und erzählt von einer monumentalen Freundschaft sowie Liebe, die es schaffen, Grenzen zu überwinden. Schauplatz dafür ist das Grand Budapest Hotel in Zubrowka, womit dem Regisseur gelingt, eine eigene kleine Welt, ein Kosmos und ein Universum zu schaffen. Unter diesem Link gibt es eine amüsante kleine Tour durch die fiktive Welt. Die verschachtelten Geschichten und Ebenen sowie die vielen popkulturellen Anspielungen machen den Film zu einem sehr komplexen und facettenreichen Werk, den man sich sicherlich mehr als einmal gerne ansieht. Inspiriert wurde Wes Anderson von Erzählungen von Stefan Zweig. Und wir Schweizer sind sogar mit einem Jodel-Ständchen vertreten...

Wenn der Film im März dann startet heisst es also: Ab ins Kino!



Zwischen Lobby Boy Zero (Tony Revolori) und Concierge-Chef M. Gustave (Ralph Fiennes) entsteht im Film eine herzergreifende Freundschaft
Selbst als in Zubrowka der Krieg ausbricht, liefert Mendl's weiterhin seine köstlichen und zuckersüssen Desserts in das Grand Budapest Hotel
Agatha (Saoirse Ronan) macht eine Lehre bei Mendl's und ist verantwortlich für die köstlichen Süssspeisen

Tilda Swinton hat als Madame D. zwar nur einen kurzen Auftritt, doch ihr plötzlicher Tod wirbelt ganz Zubrowka auf...
Concierge M. Gustave hegt und pflegt seine Hotel-Gäste - egal in welcher Hinsicht. Kein Wunsch soll offen bleiben….

Die Geschichte des Grand Budapest Hotel wird am Ende vom namenlosen jungen Autor (Jude Law) niedergeschrieben.

Das L'air de Panache wird regelrecht zum Running Gag im Film. Einfach hinreissend!

Zuckersüsse Liebe herrscht zwischen dem Lobby-Boy und der Bäckerin



Habt ihr den Streifen schon gesehen? Mögt ihr Wes Anderson?

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